Hundesteuer

Leserbrief in der Rheinpfalz, mit freundlicher Genehmigung von Doris Trauth, Landau

Hundesteuer - Dazu kann man doch nur knurren!


Merkwürdige Menschenlogik: unsere Zweibeiner dürfen zwar Hundesteuer für uns zahlen, eine Gegenleistung steht uns dafür aber nicht zu. Also jetzt mal frei Schnauze: das finde ich tierisch schlecht.

Dabei könnte mein Hundeleben so einfach sein, würden die Rudelführer der Stadtverwaltung die eingenommenen Summen auch hundegerecht einsetzen. Ich habe dazu ein paar Vorschläge, die aus meiner Sicht auch noch sehr einfach und kostengünstig umzusetzen sind:

  • Mäht bitte die Wegeränder rechtzeitig und haltet den Bewuchs kurz, dann muss mir nicht der Tierarzt unter Narkose die Gräsergrannen aus Ohren, Nase und Augen entfernen. Ganz nebenbei hätten auch noch die Zweibeiner einen viel leichteren Zugang zu den Bänken und einen besseren Ausblick über die Wiese.

  • Glas ist für mich ein besonderes Problem und überhaupt nicht gut für meine Pfoten. Bitte lasst die städtischen Kehrmaschinen wenigstens ab und zu über die öffentlichen Wege fahren. Darüber freuen sich auch Kinderwagen- und Rad- und Rollstuhlfahrer.

  • Hündisch unentbehrlich finde ich aber das Laufen, Spielen und Toben mit meinen Hundefreunden und dies am allerbesten ohne Leine. Ich wünsche mir dafür ein Gelände in der Nähe meines Wohnorts, das frei von Glas und sonstigem Müll ist und groß genug, um mal ein paar Runden drehen zu können ohne gleich von Joggern, Walkern, Radfahrern, Schafen und Schäfern belästigt zu werden. Ganz einfach: eine Wiese, die zu speziell hündischem Gebrauch freigegeben und immer gemäht wird.

Ich bin versichert, zahle Steuern, beschäftige meinen Tierarzt, sorge für Umsatz bei diversen Futterhäusern, halte Herrchen und Frauchen fit, brauche ein Lager und ab und zu eine neue Leine. Ich steigere also hundemäßig das Bruttosozialprodukt, eigentlich steht mir eine Stimme bei der Kommunalwahl zu. In die ganz große Politik will ich mich ja gar nicht einmischen, aber für meine Zweibeiner und die vielen Hundehaushalte im Land ist hundefreundliche Politik schon ein großes Thema.

Ich halte mich auf dem Laufenden und werde in jedem Fall mitgehen zur Wahl. Da kann ich ja Frauchen mit der Schnauze darauf stoßen, dass Sie eine Person wählt, die meine hündischen Bedürfnisse kennt und ernst nimmt.

Mit einem freundlichen Wau Wau und Schweifwedeln

Lizzy

auch im Namen meiner Hundefreunde
Ide, Stella, Leo, Molly, Alice, Gina, Maxi, Teddy, Ninja


Bilder:
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